Laut DAK-Gesundheitsreport 2018 hatten fast 21% der Beschäftigten eine Erkrankung des Muskel-Skelett-Systems. Rücken- und Nackenbeschwerden stehen hierbei an erster Stelle. Diese Beschwerden sind in erster Linie auf veränderte Arbeitsbedingungen zurückzuführen. Ein großer Teil der Betroffenen hat eine sitzende Beschäftigung und leidet generell unter Bewegungsmangel. Verkrampfte Haltungen und auch Fehlhaltungen durch angestrengtes Arbeiten am Bildschirm verstärken die Beschwerden.
Folgende Erkrankungen werden durch zu langem Sitzen begünstigt:
• Bandscheibenvorfälle
• Herz-Kreislauf-Erkrankungen
• Kopfschmerzen, Migräne
• Stoffwechselerkrankungen (Diabetes)
• Thrombose, Veneninsuffizienz, Krampfadern
• Verspannungen der Nackenmuskulatur
Schauen Sie sich dazu auch einen kleinen Fernsehbeitrag (ca.12 Min. via YouTube) der NDR-Sendung Visite an. Hier kommen Sportwissenschaftler und Mediziner zu Wort.
Man unterscheidet hier z.B. zwischen Protrusion, quasi der Vorstufe eines Vorfalls und dem Prolaps, was dann der gravierendere Vorfall ist. In jedem Fall gibt es natürlich eine Vorgeschichte, denn weder Protrusion noch Prolaps entstehen einfach so. Für sogenannte Bandscheibenvorfälle gibt es viele Gründe. Das Alter, genetische Disposition, oder auch nur Faulheit der Muskulatur.
Aber unabhängig von den Entstehungsgründen, gibt es ein ganz einfaches Rezept, mit dem Du Dich davor schützen kannst. Das Zauberwort heißt: Bewegung! Je eher Du mit regelmäßiger Bewegung beginnst, desto besser.
Die häufigsten Auslöser von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind übermäßige oder falsche Ernährung, sowie Bewegungsmangel.
Durch die heutige Arbeitsweise hat sich auch unser Arbeitsverhalten - ja unsere Körperhaltung verändert. Wir sitzen oft über Stunden am Schreibtisch in angestrengter Haltung.
Empfehlenswert sind Pausen an der frischen Luft mit etwas Bewegung, möglichst ohne Smartphone!
Um Nackenverspannungen vorzubeugen, stellst Du Deinen Monitor in die richtige Position (siehe auch „Die richtige Monitoreinstellung“). Ein weiterer und nicht zu unterschätzender Auslöser ist die Handhaltung, wenn Du mit einer Maus arbeitest.
Bei Standardmäusen sind Elle und Speiche zwangsläufig verdreht, so dass es zu Verspannungen im Unterarm und im Schulter-Nacken-Bereich kommt. Die entstehenden Schmerzen zwingen Dich in eine Schonhaltung, welche diesen Zustand noch verschlechtert.
Schmerzen im unteren Rückenbereich sind nach Schulter- und Nackenbeschwerden die häufigsten Beschwerden des Bewegungsapparates. Schätzungsweise 10% der Bevölkerung in den Industrieländern leiden an diffusen Rückenschmerzen. Jedes Jahr gehen tausende Patienten wegen Rückenproblemen zum Arzt.
Bei einem kleinen Prozentsatz dieser Personen (weniger als 10%) können die Symptome durch eine bestimmte Erkrankung erklärt werden. Bei mehr als 90% der Patienten kann jedoch keine mögliche Ursache gefunden werden. Dies nennt man diffuse oder unspezifische Rückenschmerzen. Grundsätzlich kann jeder unter unspezifischen Rückbeschwerden leiden.
Die Statistik zeigt sehr deutlich, dass die Anfälligkeit mit steigendem Alter zunimmt. Sehr oft handelt es sich um einen einzelnen Vorfall. Die Anfälligkeit nach einer Ersterkrankung nimmt dann allerdings zu.
Die häufigsten Gründe für Nacken- oder Rückenschmerzen sind eine starre Haltung, unpassende und häufig auch falsch eingestellte Büromöbel. Und in der Regel weiß zwar jeder, dass uns Bewegung sehr gut tut, jedoch sind damit nicht sofort sportliche Hochleistungen gemeint. Denn dann versagt unser Ehrgeiz relativ schnell, weil wir diese Ziele für unerreichbar halten oder sich der Erfolg nicht schnell genug einstellt.
Bezogen auf Rückenprobleme spielen Wirbelsäule, Muskulatur und Faszien eine sehr wichtige Rolle. Alle Bewegungen der Gliedmaßen haben Einfluss auf die Wirbelsäule und die umgebende Muskulatur. Umgekehrt wirkt sich die Position der Wirbelsäule auf die Gliedmaßen aus. Sobald sich die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Position befindet, bedeutet dies biomechanisch, dass die Muskelkraft in den Gliedmaßen besser zur Geltung gebracht werden kann. Hierzu muss die Wirbelsäule jedoch ihre natürliche Position behalten.
Ein weiterer, wichtiger Einfluss auf die Entstehung von Rückenbeschwerden ist unsere Gewohnheit. Wenn Du beispielsweise dauernd in einer ungünstigen Haltung sitzt, ist dies für Deinen Körper auch eine Art Training. Training, welches sich hier aber leider negativ auswirkt. Dummerweise bemerkst Du dies erst, wenn es anfängt zu schmerzen. Sei also offen für Veränderungen und ändere das „gewohnte Training“.
Es ist allgemein bekannt, dass mangelnde Bewegungsfreiheit körperliche Beschwerden mit sich bringt. Ein Gelenk, das nicht verwendet wird, "rostet" von selbst, da die Elastizität der Bindegewebsstrukturen um ein Gelenk abnimmt. Das Ergebnis ist, dass die Muskeln nicht mehr optimal funktionieren können. Es entsteht Kraftverlust, die Durchblutung nimmt ab und die Muskulatur verkürzt sich.
Zusätzliche Müdigkeit ist eine weitere Folge.
Die Ermüdung ist darauf zurückzuführen, dass die Muskeln zusätzliche Anstrengungen unternehmen müssen, um das versteifte Gelenk zu bewegen. Dies ist unangenehm und teilweise schmerzhaft, und führt dazu, dass der Versuch schnell unterbrochen wird.
Dass Du Dir dann einen „bequemen“ Stuhl wünschst, ist sicher verständlich, aber absolut falsch. Du befindest Dich dann in einer Spirale, die Dir keine Linderung bringt. Doch diesen Teufelskreis zu durchbrechen, ist tatsächlich leichter, als Du Dir vielleicht vorstellst. Dein neuer Stuhl sollte Deinen Körper zur Bewegung und natürlicher Verhaltensweise anregen. Dies wird zunächst vermutlich etwas ungewohnt und vielleicht sogar ein bisschen anstrengend sein, aber Dein Körper wird sich innerhalb weniger Tage daran gewöhnt haben und beginnt ganz automatisch mit dem Aufbau Deiner Muskulatur. Er trainiert Dich beim Sitzen.
Sehr häufig wird bei der Einrichtung eines Arbeitsplatzes der Fehler gemacht, dass man zunächst einen Schrank, dann den Arbeitstisch und zuletzt den Drehstuhl beschafft. So kann ein Büro bestimmt kostengünstig oder auch stylisch eingerichtet werden, jedoch wird so der spätere Nutzer komplett vergessen.
Denn jeder Mensch hat natürlich seine individuellen Körpermaße, Proportionen und auch Vorlieben. Nicht zuletzt spielt die Art der ausgeübten Tätigkeit auch eine wichtige Rolle bei der Auswahl. Wird dies nicht berücksichtigt, sind spätere Gesundheitsprobleme vorprogrammiert.